Emilia Romagna mit dem EUROBUS Deluxe-Team
Schon bei der Begrüssung von Urs Zingg, unserem Reisebus-Chauffeur, wird uns bewusst, dass wir mit ihm nicht einfach nur einen Busfahrer, sondern einen eingefleischten Reiseleiter an Bord haben. So sind wir sofort noch mehr auf die Reise nach Italien gespannt und freuen uns, vieles erleben zu dürfen.
Nach einem kurzen Zwischenhalt in Luzern machen wir uns auf den Weg in Richtung Gotthard. Doch schon kurz vor unserer Kaffeepause in Erstfeld passiert das schier Unglaubliche! Der Wind – von den einheimischen liebevoll «ältester Urner» genannt – begrüsst uns mit einer solchen Gewalt, dass die Böe die Vordertür des Busses bei voller Fahrt öffnen mag. Selbst überrascht von der Kraft des Windes, jedoch reaktionsschnell, wechselt Urs auf den Pannenstreifen.
Die kurze, luftige Reise bis zur frisch renovierten Raststätte in Erstfeld setzen wir auf dem Pannenstreifen fort, wo wir unsere Kaffeepause doch noch einlegen können. Trotz allen Bemühungen von Urs gelingt es ihm schlussendlich nicht, die Tür zu reparieren und wir müssen den Bus auswechseln. Sicherheit geht nun einmal vor und steht bei EUROBUS an oberster Stelle. Es dauert aber nicht lange, bevor es im Ersatzfahrzeug auch schon weiter durch die Lombardei, vorbei an Mailand zu unserem Tagesziel Zola Predosa in der Emilia Romagna geht. Gegen Abend erreichen wir unser Hotel und werden bereits mit einem kleinen Willkommensapero im Hotel begrüsst, anschliessend von einem ausgewogenen, typisch italienischen Abendessen verwöhnt.
Nach einem ausgewogenen Frühstück führt uns unsere heutige Reise in Richtung des Fico Eataly, den grössten Food-Freizeitpark der Welt. Begleitet werden wir von unseren lokalen Reiseleitung Elisabetta, einer freundlichen und sehr aufgestellten Italienerin, welche uns schon auf der Hinreise verschiedene Tipps und interessante Hinweise über das Fico gibt.
Auf dem grossen, messeähnlichen Areal startet ein interessanter Vormittag, auf welchem wir uns individuell über die Herstellung verschiedenster italienischer Lebensmittel erkunden und diese sogar auch probieren dürfen. Natürlich lassen die anderen Gäste und ich es uns nicht nehmen, sich für die nächsten paar Tage mit verschiedensten Spezialitäten einzudecken.
Am Nachmittag erreichen wir Bologna, wo sich der Handels- und Wirtschaftsknoten der Emilia Romagna befindet. Unsere Reiseleitung führt uns durch die unzähligen Gassen und über die grossen Piazzas, wo wir die Sehenswürdigkeiten präsentiert bekommen – wie zum Beispiel die Türme Torre Garisenda und Torre degli Asinelli, die Basilica San Petronio und die Basilica di Santo Stefano. Auch nach der Führung haben wir Zeit, die beeindruckende Altstadt zu erkunden, bevor wir zurück zum Hotel fahren und von einem leckeren 4-Gang Abendessen verwöhnt werden.
Am nächsten Tag reisen wir mit der Gruppe in das wunderschöne Modena, wo uns Elisabetta auf der Stadtführung die traditionsreiche Geschichte der modenesischen Provinzhauptstadt näherbringt. Wir schlendern durch den historischen Stadtkern – den Centro Storico – und besichtigen den Stolz der Modeneser: Die Piazza Grande mit ihrem romanischen Dom San Geminiano. Während unseres Aufenthaltes entdecken wir einen kleinen Schokoladenmarkt und nutzen die Gelegenheit, um uns mit süssen Leckereien zu verpflegen und kurzzeitig dem regnerischen Wetter zu entfliehen. Als der Regen nachlässt, sehen wir uns auf eigene Faust in der Universitätsstadt um, machen uns dann auf den Weg nach Rubbiara di Nonantola, wo uns die Familie Pedroni in ihrer kleinen Balsamicokellerei schon erwartet.
Die Tochter des Besitzers führt uns in perfektem Deutsch durch die faszinierend eingerichtete Kellerei und erläutert uns den traditionellen, aber sehr langwierigen Prozess der Balsamico-Produktion. Nach dem Einblick in die Herstellung des «Schwarzen Goldes» verköstigen wir dieses auch gleich in der dazugehörigen Osteria di Rubbiara. Im kleinen Restaurant angekommen erklärt uns der Wirt direkt seine Regelung, dass im gesamten Restaurant ein striktes Mobile-Verbot herrscht, was in der ganzen Gruppe einige Diskussionen auslöst. Das Menu aber stellt alles in den Schatten. Gespickt mit einigen italienischen Klassikern, wie Tortellini oder Bolognese, und leckeren Nachtischen, werden unsere Mägen verwöhnt. Serviert wird natürlich alles mit feinem Balsamico aus der Kelterei.
Zufrieden machen wir uns auf den Weg zum Ferrari-Museum in Maranello, einer weiteren Sehenswürdigkeit in der Region Modena. Vor allem für die Autofans der Gruppe ist das kleine, mit Fahrzeugen aus allen Generationen eingerichtete Museum ein grosses Highlight dieser Reise. Doch auch Nicht-Autofans sind beeindruckt von den Einblicken in die Welt der Traditionsmarke und deren Entstehung. Nicht mit einem Ferrari, sondern mit unserem gemütlichen Deluxe-Bus geht es dann weiter in Richtung Bologna, wo wir in einer kleinen Trattoria unser Abendessen geniessen.
Der heutige Tag steht im Zeichen einer köstlichen Spezialität aus der Emilia Romagna: Dem Parmaschinken. Von unserem Hotel aus startet der Ausflug in die norditalienische Grossstadt Parma, wo wir von einer lokalen Reiseleitung durch die mittelalterliche Innenstadt geführt werden. Gegen Nachmittag fahren wir in Richtung einer typisch italienischen Schinkenfabrik. In Vollmontur ausgestattet führt uns ein älterer Italiener durch die Fabrik, in welcher an den Decken Schinkenkeulen zum Trocknen und Reifen aufgehängt wurden. Von ihm erhalten wir aus erster Hand einen Einblick in die Verarbeitung und in den speziellen Reifungsprozess, welcher der «Prosciutto di Parma» durchlaufen muss, um unter dieser rechtlich geschützten Herkunftsbezeichnung verkauft werden zu dürfen.
Doch wir bekommen nicht nur einen Einblick in die Herstellung des Schinkens, sondern dürfen diesen danach sogar Verkosten. Feine Fleischplatten, Käse, sowie Rot- und Weisswein werden uns aufgetischt. Fazit: Einfach lecker!
Zum letzten Mal geht es am späteren Nachmittag zurück zum Hotel, wo uns schon ein tolles 4-Gang Abendessen erwartet. Für die meisten geht es auch am heutigen Abend an die Hotelbar, um die Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren zu lassen.
Am frühen Morgen steigen wir dann in unseren Reisebus und reisen von Zola Pedrosa an Parma und Mailand vorbei in Richtung Tessin. Unser Mittagessen geniessen wir in einem kleinen Grotto in der Region Chiasso, danach geht es für uns auf direktem Weg zurück zu unseren Einsteigeorte. Mein Fazit: «Eine tolle Reise, welche sich durch ihre kulinarischen, sowie geschichtsträchtigen Höhepunkte auszeichnet».