Eine Reise durchs «Potterverse»: Unser Bus-Chauffeur erzählt
Text: EUROBUS
Nicht mit dem Besen, sondern mit dem Töffli fing es an. Über die Zeit wurden die Fahrzeuge immer grösser – heute ist Finn Siegenthaler Vollzeit-Bus-Chauffeur bei EUROBUS. Seit fünf Jahren reist er mit dem Car durch Europa. Seine Lieblingsdestinationen sind Norddeutschland, Skandinavien und England. In das Land der Schlösser und Moore führt ihn auch die Reise «Auf den Spuren des Zauberlehrlings»: Eine Tour, die speziell für Harry-Potter-Fans zusammengestellt wurde und dieses Jahr aufgrund ihrer Beliebtheit bereits zum vierten Mal durchgeführt wird. Start der Tour ist London, einer der wichtigsten Schauplätze der Romane.
Als er das erste Mal durch London fuhr, war Finn nervös. Heute weiss er, worauf man als Busfahrer in der Stadt an der Themse achten muss. Und sowieso: Keine Stadt ist für Busfahrer so schlimm wie Rom – da sind sich die EUROBUS-Chauffeure einig.
«Wenn man als Chauffeur nervös wird, überträgt sich das auf die Reisegäste», weiss Finn. Ab dem Moment, in dem er die Koffer einlädt, ist er für seine Gäste da, rund um die Uhr. Für ihn geht die Reise schon davor los, er bereitet sich gut vor. Beim Abreisen ist er mental schon an der Destination angekommen. Seine Lieblingsstrecke als Bus-Chauffeur: Durch das Dartmoor in Richtung Land’s End.
Vom Gleis 9 ¾ bis zur Winkelgasse
Für die Harry-Potter-Fans geht es landeinwärts weiter: London ist nämlich nur einer von vielen Stopps auf dieser Reise, die zu den Dreh- und Inspirationsorten der Film- und Buchserie führt. Ein grosses Highlight neben der Hauptstadt, wo die Reisenden eine spezifische Stadtführung zu den Drehorten erwartet (wie z.B. dem ikonischen «Gleis 9 ¾»), sind die Warner Bros. Studios in Watford.
Das hat ihn am meisten beeindruckt, erzählt Finn: «Die Kulisse, die Kostüme – einfach alles». Zuvor steht ein Halt in der Universitätsstadt Oxford auf dem Plan, wo sich viele Orte befinden, die als Kulisse der Filme dienten – vor allem für die Innenräume, Gänge und Treppen der «Hogwarts»-Zaubererschule. Die Schöpferin der erfolgreichsten Buchserie aller Zeiten, J. K. Rowling, hatte viele dieser Schauplätze beim Schreiben bereits im Sinn. Einer der vielen Gründe, weshalb die Verfilmung der Bücher zum Erfolg wurde, ist, dass meist genau jene Kulissen als Drehorte gewählt wurden, die Rowling als Vorlage für die Bücher gedient hatten.
Im Bus wird es immer bunter, jeder Reisender ist inzwischen mit der Farbe «seines Hauses» eingekleidet. Im Souvenir-Shop der Warner Bros. Studios gibt es diesbezüglich alles zu kaufen, was das Harry-Potter-Fan-Herz begehrt. Es geht weiter zur Lacock Abbey, einem weiteren zentralen Drehort der Filme, sowie York, der Stadt mit der imposanten Kirche und der Strasse The Shambles, die als Vorlage für die Winkelgasse diente. So abwechslungsreich die Reise, so unterschiedlich das Alter der Reisenden: Von Kindern bis Grosseltern ist hier alles dabei. Auch Finn wurde durch die Reise zum Fan: «Nach dem ersten Mal bin ich nach Hause und habe alle Filme nochmals geschaut.» Seither ist auch er ganz angefressen vom «Potterverse».
Hogsmeade und magische Flugstunden
Mit der Dampflokomotive geht es von Pickering nach Goathland, oder wie die «Potterheads» sagen würden: Hogsmeade. Die magische Reise endet mit einem Besuch des Alnwick Castle, dem zweitgrössten Adelssitz Englands. Hier wurden die Hogwarts-Aussenaufnahmen – die Flugstunden auf dem fliegenden Besen zum Beispiel – gedreht.
Auf einer Fähre in Newcastle tritt die Reisegruppe schliesslich voller zauberhafter Erinnerungen die Rückreise an.